Teleportiert in die Nordsee - Fehlersuche an einer Offshore-Anlage mit VR-Brille
Fehlersuche auf einer Offshore-Windenergieanlage ist eine herausfordernde Aufgabe. Zum einen herrscht ein enormer Zeitdruck, da der Ausfall einer einzigen Anlage den Betreiber mehrere Tausend Euro pro Tag kostet, zum anderen ist die Anreise zu den Anlagen ausschließlich per Schiff oder Hubschrauber möglich, welches eine umfassende Planung und Vorbereitung des Reparatureinsatzes voraussetzt.
Basierend auf diesen besonderen Randbedingungen hat die Klasse WFSE21 im Rahmen ihres Unterrichts in der Fachschule Technik eine Lernsituation zur Fehlersuche auf einer Offshore-Windkraftanlage durchgeführt. Grundlage für die erfolgreiche Fehlersuche war dabei zunächst eine Analyse des Aufbaus und der Funktion eines exemplarischen Windparks anhand von realen Materialien. Als Beispiel diente hierbei der Riffgatt-Windpark nordwestlich der Insel Borkum, die realen Schaltpläne dieser Anlage wurden von der Betreibergesellschaft „EWE AG-Offshore-Center“ zur Verfügung gestellt. Nachdem die angehenden Technikerinnen und Techniker sich mit der Funktion vertraut gemacht hatten wurde mit der systematischen Fehlersuche begonnen.
Zu Beginn haben sie anhand der Fehlerkurve einen häufig auftretenden Fehler analysiert, anschließend die wahrscheinlichsten Fehlerursachen identifiziert und eine Liste von Fehlerbehebungsmaßnahmen erstellt, die dem Instandhalter (der zu der Windanlage fahren würde) die Arbeit wesentlich vereinfachen sollte. Schließlich wäre eine Try-and-Error-Fehlersuche vor Ort nicht nur zeitraubend, sondern würde aufgrund eventuell fehlender Ersatzteile auch nicht erfolgreich sein.
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Zum Abschluss haben die Schülerinnen und Schüler diese Fehlersuche und -behebung anhand eines Lernspiels (MARLA – Masters of Malfunction) in der virtuellen Realität praktisch durchgeführt. Hierbei konnten sie die Vorteile, aber auch die Tücken, des Einsatzes der virtuellen Realität für die Wartung und Instandhaltung hautnah erleben. Der fiktive Fehler wurde von allen Schülerinnen und Schülern gefunden und erfolgreich behoben, hierdurch konnte dem virtuellen Energieversoger die zeitnahe Wiederinbetriebnahme der Anlage ermöglicht werden. 😉 Es war nicht nur eine Menge Spaß am Spiel im Unterricht dabei, alle Beteiligten waren beeindruckt, wie realitätsnah und detailreich die virtuelle Welt die Realität abgebildet hat. Durch diese Erfahrung wurde den Schülerinnen und Schülern das Potenzial der VR-Technologie für Ihren kommenden Einsatz in Industrie und Handwerk begreiflich gemacht. So kann moderne Technik im Unterricht eingesetzt werden, um Lernende auf die Zukunft vorzubereiten.
Inka Hoheisel und Tobias Kirchner