Eines Tages musste es so weit kommen: Herr Böther verlässt uns!
33 Jahre war er unserer Schule treu. Er hat sie mitgestaltet und geprägt. Zwischenzeitlich hatte er als "ständige Vertretung der Schulleitung" die Leitung der Schule übernommen.
Lange Zeit hat er sich für das berufliche Gymnasium als Teamleiter und später als Koordinator stark gemacht.
Natürlich hatte sich die Schulleitung mächtig ins Zeug gelegt:
Sie baute auf einen typisch Bötherschen "Tick". Seine ewige Vorliebe für Overheadprojektoren wurde nun aufgenommen, damit er auch in Zukunft nicht auf sein Lieblingsutensil verzichten muss:
Zunächst wurde von Herrn Diepholz-Seeger die Präsentation stilecht auf einem OHP gehalten. Herr Böther musste nachträglich einen Antrag für diverse Möbel unterschreiben, welchen er 1993 im Namen der Elektrotechnik für die Umzugspläne in die VTH gestellt hatte.
Dann übergab Herr Strube ihm das passende Fachbuch: "Der Overheandprojektor - effektiv und kreativ im Unterricht" (wo auch immer er das hat finden können).
Und schließlich wurde Herrn Böther ein liebevoll umgebauter OHP übergeben:
hier die technischen Daten:
- LED-Beleuchtung
- aufklappbar
- Innenleben ausgefüllt von einem "Neunerträger" aus Metall
- Fächer gelasert und frei umsteckbar
- gefüllt mit allem, was ein Pensionär so braucht, welcher den Schuldienst nur widerwillig verlässt
- gelaserte Beschriftung mit einem QR-Code zu einem Video, welches gesanglich auf den Ruhestand
einstimmt
-obenauf eine Halterung für zwei Gläser
Zusätzlich bekam Herr Böther dann noch einen Taschenrechner, den man als Folie auf den OHP legen kann, um Funktionen daran zu verdeutlichen.
Der Personalrat bezog sich auf seine Stärken:
seine Zuverlässigkeit, seine Gründlichkeit, seine Pünktlichkeit, sein Fachwissen (vor allem was die Gesetzgebung rund um Schule angeht) und dass man sich auf sein Wort verlassen konnte: eben die "preußischen Tugenden".
Deshalb hat Herr Böther immer gesagt, dass wenn er geht, der "letzte Preuße" die Schule verlässt. Diese Bemerkung wurde vom Personalrat zum Anlass genommen, um mit einem Augenzwinkern ein Abschiedsgeschenk zu kreieren:
Eine echte Werner-von-Siemens-Pickelhaube: Mit Hilfe von Herrn Priesett wurde ein "Pickel" gedreht und die Medaille graviert. Herr Lehrke hat dann noch den Helm mit unserem Logo verziert und Frau Schleisieck hat ihn mit viel Herzblut übergeben. Herr Brand übergab zusätzlich Eintrittskarten für ein Event seiner Wahl, damit er und seine Frau ihre Abende gemeinsam genießen können. Frau Schleisieck übergab nämlich auch ihr als Dankeschön einen Blumenstrauß, weil sie so oft warten musste, bis ihr Mann endlich aus der Schule kam.
Auch Herr Rode übergab vom Team BGT ein besonderes Geschenk. Er hatte für ihn ein Spiel gebastelt, welches Monopoly nachempfunden ist und sich "Komm wir spielen Abtestat" nennt.
Es ist übrigens "Spiel der Schuljahre 1992-2024" mit Prädikat "besonders nervig" geworden. Mit Aktionskarten der besonderen Art durchspielt man ein Schulleben. Die Bank ist selbstverständlich mit echtem Geld bestückt. Der Karton ist aus einem Kopierpapier-Karton der Schule - echtes Upcycling!
Schließlich stieß das Kollegium mit ihm mit seinem Lieblingsgetränk an: Kakao.
So ausgestattet wurde er dann mit "standing overtions" vom gesamten Kollegium geehrt.
In der Aula hatte er dann ein herrliches Buffet auffahren lassen (natürlich von Caterer unseres Kioskes).
Es war ein gelungenes Abschiedfest und wir sind ihm auch nicht böse, dass er am nächsten Tag nochmals in der Schule zu finden war :-).
Sie sind immer herzlich willkommen, Herr Böther, und viel Spaß im weiteren Leben.
[gök]